Sind Blogs noch relevant? Alle Jahre wieder kommt diese Frage wieder und alle Jahre wieder wird eifrig über dieses Thema gesprochen. Nach einer dieser „Ist-das-Blog-tot“-Diskussionen auf Twitter wollte Meike Leopold es genau wissen und startete auf Anregung von Valerie Wagner (Hotel-O-Motion) die Blogparade #LiveLoveBlog zu diesem Thema auf ihrer Seite start:talking. Wie passt so ein Blog denn zu einer visuellen Kommunikationsagentur? Dies schauen wir uns dann mal genauer an. 

Was ist Bloggen für uns?

Worüber reden wir, wenn wir vom Bloggen reden? Reden wir nur über das geschriebene Wort oder reden wir über mehr? Wir als sehr visuell- und auditiv-lastige Kommunikationsagentur reden natürlich über mehr als nur über Schriftbeiträge, für uns ist es wie ein dreistöckiges Haus. Dies hat sich im Laufe der Jahre so entwickelt, es gibt mittlerweile mehr als eine Form des Bloggens und das zeigt auch, wie lebendig die ganze Sache ist und wie relevant Blogs weiterhin sind. 

Das Haus besteht aus den folgenden Etagen:

  • Text (Website bzw. Blog)
  • auditive Inhalte (Podcast)
  • visuelle Inhalte (Foto, Grafik, Video)

Begleitet wird dies auf den einzelnen Social Media Kanälen, sie sind der Vorgarten, der Eingangsbereich unseres Hauses. Und in Zukunft wird es nicht dabei bleiben, die Entwicklung geht weiter. Es wird noch angebaut.

Text – das Fundament

Hier holen wir ein bisschen aus bzw. legen das Fundament für das Haus und das ist die Website, das Kernstück des Internetauftritts. Hierauf passt ein Blog, welches die idealen Voraussetzungen mit sich bringt, um die Website neben den abgebildeten Leistungen und Produkten attraktiv zu machen. Ein Blog bringt neuen Schwung in das Gemäuer, es unterstreicht die Expertise des Unternehmens und erzählt Geschichten über das Unternehmen und die Mitarbeitenden, es bringt Bewegung in die Starre einer Website und das Beste – es gehört dem Unternehmen mit all seinen Inhalten ganz allein, was bekanntermaßen von einer Social-Media-Plattform nicht gesagt werden kann. Die Beiträge auf einem Blog kann man ein wenig mit neuen Kleidern in einer Boutique vergleichen, sie machen neugierig und locken Besucher auf die Website. Deshalb sind die Website und das klassische Blog die Home Base – Home Sweet Home.

Auditive Inhalte – der erste Stock

Auditive Inhalte gab es gefühlt doch schon immer. Eine der ältesten Formen der Weitergabe von Wissen ist auditiv – das Erzählen. Die weise Frau oder der weise Mann, die das Wissen an die nächste Generation weitergaben. Das geschah ehemals durch Sprache, durch Erzählen. Am Lagerfeuer in der Höhle wurde die Geschichte des Stammes weitergegeben. In Zeiten, in denen noch nicht der Großteil der Bevölkerung lesen konnte, wurden die wichtigen Nachrichten auf dem Marktplatz vorgelesen und an die, die nicht vor Ort waren, weitergegeben. Dann wurde irgendwann das Radio erfunden und es gab plötzlich auch Theaterstücke fürs Ohr – Hörspiele und Interviews. Das erste, das wir hören, sind die Stimmen anderer Menschen, unserer Eltern. Der beruhigende Klang vertrauter Stimmen, die Geschichten erzählen – kein Wunder, dass Podcasts so beliebt sind. Das Hören ist ganz elementar wichtig für uns Menschen.

Aus diesem Grunde sind Podcasts, Hörgeschichten und im Augenblick immer mehr Formate, die einer selbst gestalteten Radiosendung ähnlich sind, gern gehört. Podcasts eignen sich auch gut, um zu bestimmten Themen zu bloggen. Denn so wie es die LeserInnen und visuell geprägten Menschen gibt, gibt es auch diejenigen, die am liebsten hören und da sind Podcasts die Puzzlestücke, die das große Ganze ergänzen.

Auch wir von >3 haben dieses Medium für uns und unsere Kunden entdeckt, denn es eignet sich gut, um auch über die eigenen Themen zu sprechen und wie bei einem Blog Expertenwissen weiterzugeben. Im KopfKino.ruhr Podcast, der seit 2020 von Gerhard Schröder und Kai Heddergott gemeinsam gehostet wird, ist das aber nicht nur reine Selbstbeweihräucherung, sondern es werden immer wieder neue  Gäste eingeladen oder sie sind selbst Gast in einem anderen Podcast wie in der Folge mit Carmen Pitsch. Das Thema Verkauf ist natürlich nicht ganz unwichtig, aber es werden auch ganz andere Dinge angesprochen. Carmen Pitsch ist einmal mit ihrem Podcast Pitsch Elevator zu finden und mit der Tiger Woman Akademie.

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Visuelle Inhalte – der dritte Stock

Spätestens mit der Erfindung des Smartphones ging es auch mit Videos richtig nach vorne und visuelle Inhalte wurden immer wichtiger und sogenannte Vlogs, also Video-Blogs, kamen in Mode. Aber nicht alles, was Video ist, ist ein Vlog. Es geht weit darüber hinaus, Video macht sichtbar, erzählt Geschichten und ist unmittelbarer, deshalb ist es ein so wunderbares Kommunikationsmedium. Es macht Worte sichtbar und setzt sie um, nicht umsonst lieben wir Filme und Serien. Wenn sie gut gemacht sind, bingen wir auch mal eine ganze Staffel am Stück durch. So ähnlich ist es mit gut gemachten Videos und Vlogs. Dies ist eines der Erfolgsgeheimnisse oder das Erfolgsgeheimnis vieler YouTuberInnen – Guter visueller Content!

Dies ist die perfekte Ergänzung zum geschriebenen Wort. Mittlerweile gehören Bilder und Videos auf ein Blog und visualisieren den Text und vertiefen auch die Inhalte noch mit zusätzlichen Ausführungen zum jeweiligen Thema des Beitrags. Bewegte Bilder machen neugierig, deshalb macht es sehr viel Sinn, ein Video in den Text mit einzufügen. 

Der Wunsch nach langen Blogbeiträgen führt oft dazu, dass Texte nur noch gescannt und nicht mehr gelesen werden. Da sind grafische Elemente, Fotos und Videos eine willkommene Abwechslung und helfen, den Inhalt besser aufzunehmen. 

Gerhard Schröder, Geschäftsführer Kreative KommunikationsKonzepte GmbH

So hatten wir vor ein paar Jahren einen Ratgeberbeitrag auf unserem Blog zum Thema „HowTo: Facebook Titelbild ändern“. Es gab einen guten grafischen Teaser, eine griffige Überschrift und einen guten Text. Und irgendwann haben wir dann noch ein Video für Schröders Schreibtisch passend zum Blogbeitrag gedreht, denn zum einen liest nicht jeder gerne lange Texte und zum anderen hat sich auch das Leseverhalten geändert. Texte werden oft gescannt.

Dies ist ein typisches Beispiel dafür, wie Videos einen Blogtext aufwerten können, da auf diese Art und Weise auch der visuelle Typ abgeholt wird. Gleiches gilt natürlich auch für Fotos und veranschaulichende Grafiken.

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Home Sweet Home – aber wo ist das Dach?

Das Dach fehlt noch, ganz bewusst, denn wie auch das Blog sich im Laufe der Zeit gewandelt hat bzw. durch Bild-, Video- und Audio-Formate ergänzt wurde, wird es sich weiter wandeln und vermutlich kommt noch ein vierter Stock oder zumindest ein Dachausbau hinzu. Nach unserer Einschätzung wird sich noch viel im AR und VR Bereich entwickeln, was durch die Covid-19 Pandemie einen weiteren Schub bekommen hat. Der Vorgarten, also die Social-Media-Plattformen, werden sich ändern und die Diskussion über Blogartikel wird mehr und mehr dort stattfinden, aber das wird an der Relevanz des Blogs als Medium nichts ändern. Das Blog und die Website bilden das Fundament, den Ort, wo der eigene Content sicher aufbewahrt wird – my blog is my castle. 

Wer diesen Beitrag mochte, dem empfehlen wir auch die anderen Beiträge aus der Blogparade #LiveLoveBlog, die bei Meike Leopold auf ihrem Blog zu finden sind. Eine kleine Auswahl haben wir schon einmal zusammengestellt:

Daniela Sprung (bloggerabc): Blogs sind tot, lang leben Blogs

Julia Collard und Sven Schnitzler (Doppeltspitze): Live – Love – Netzwerkblog

Dr. Kerstin Hoffmann: Contentstrategie: Warum wir das Corporate Blog ständig neu erfinden müssen

Stefan Schütz (PR Stunt – PR.Marketing.Blog): Corporate Blogs: alternativlos oder altersschwach? #liveloveblog

Valerie Wagner (Hotel-O-Motion): Bloggen verbindet und macht glücklich

Edda Klepp: Relevanz, Baby!

Romy Mlinsk: Blog, das totgesagte Wesen